
Die Spezialität der Musikschule Prättigau ist ihre intensive Projektarbeit, im Speziellen die Musical-Eigenproduktionen. Was 1995 mit dem Musical "Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer" begann und schliesslich nach kleineren Zwischenproduktionen mit "Ferdinand" im Jahre 2006 seine äusserst erfolgreiche Fortsetzung fand, nahm 2010 mit dem Beginn der Trilogie um das Kloster St. Franz eine einmalige Wende:
Trilogie um das Klosters St. Franz
Die Basis für das Musical "Mary Clarence" im Jahre 2010 war der Film "Sister Act II". Daraus hat der Schulleiter Dieter Walser eine Eigenproduktion geschaffen, die bei den Akteuren und dem Publikum dermassen Anklang fand, dass 2015 eine zweite Produktion um die Klosterschule St. Franz verlangt und schliesslich ebenso erfolgreich realisiert wurde. Der Klosteralltag in "St. Franz" um die zwar liebenswerten, aber komplett überforderten und reichlich lebensfremden Nonnen, ihre unerzogenen Schülerinnen und Schüler und die Vermittlung von für das Zusammenleben wichtigen Werten trafen den Nerv der Zeit und warfen - trotz äusserst humorvollen Szenen - einen kritischen Blick auf die gesellschaftliche Entwicklung, welche von der Gemeinschaft wegführt zum rücksichtslosen Individualismus.
Wenn auch mit "St. Franz" eine mögliche Lösung zur Aufhaltung der negativen Entwicklung aufgezeigt wurde, so ist dieses Kapitel zum jetzigen Zeitpunkt noch keineswegs fertiggeschrieben. Die neuste Produktion "What now, Nuns" führt wiederum auf humorvolle Art vor Augen, dass Grenzüberschreitungen, die Auflösung starrer Formen, Nachsicht, Respekt und Chancengleichzeit profane Mittel sind, um Menschen in ihrer Art, mit Wünschen und Träumen auch in der heutigen Gesellschaft eine Platz einzuräumen. Dass am Ende die Auflösung der Klosterschule steht, ist keine Niederlage, sondern Zeichen eines hoffnungsvollen Neubeginns. Dieser Neubeginn bedeutet aber gleichzeitig das Ende der dreiteiligen Musicalreihe um "St. Franz".